Oktober 2012

  • Mittwoch, 3. Oktober 2012 bis Sonntag, 28. Oktober 2012
    INCREDIBLY HOT SEX WITH HIDEOUS PEOPLE Zines aus Neuseeland (Frankfurter Buchmesse 2012)
    Green Room, Schaumainkai 37
    Kuratiert von Bryce Galloway und Heather Galbraith.
    Präsentiert wird die Zine-Kultur Neuseelands (Underground Literatur und Comics).
    Δ INCREDIBLY HOT SEX WITH HIDEOUS PEOPLE Zines aus Neuseeland (Frankfurter Buchmesse 2012)

    Die Ausstellung von Zines und Underground-Publikationen bietet einen einmaligen Einblick in literarische, ästhetische und soziale Kontexte Neuseelands. Von Künstlern handgefertigte Zines und unabhängige Publikationen mit kleiner Auflage werden neben selbst publizierten Zeitschriften mit Texten von Maori und von pazifischen Inselbewohnern präsentiert.

    Die Ausstellung neuseeländischer Zines und Publikationen der Gegenkultur der letzten zehn Jahre offenbart dem deutschen Publikum ein facettenreiches Spektrum sozialer und kultureller Perspektiven. Ein authentisches und ausdrucksstarkes Bild des heutigen Aotearoa (Maori-Bezeichnung für Neuseeland) wird vermittelt.

    Die Präsentation beleuchtet Publikationen aus Quellen der Maori, der Pazifischen Inselbewohner und der Pakeha. Fanzines (oder Zines) existierten im 20.Jahrhundert am Rande kultureller Ausdrucksformen. Heute genießen diese sehr unabhängigen, leidenschaftlichen, alternativen Werkzeuge des Ausdrucks immer größere Aufmerksamkeit in der Kunst, der Soziologie, dem Grafik-Design, der Literatur, der Musikwissenschaft und im visuellen und materiellen Kulturkontext. Subkulturelle Literatur war Schauplatz für kritische Stimmen, alternative Sichtweisen, wie auch Vorstellungen und Argumentationen abweichender Zukunftsvisionen.

     

    Auswahl der ausgestellten Zine – Publikationen:

    The John Dory Report, Incredibly Hot Sex with Hideous People, Common-Sense Nihilist, Animalz, Manga Mania, Neighbourhood Cats, Daily Secretion, Permanent Vacation, Celebretard, Cupcake Monster, The National Grid, White Fungus, Millenium Falcon.

     

    Kuratoren:

    Bryce Galloway ist ein führender neuseeländischer Zine-Autor und -Produzent, Mentor von Zine-Nachwuchsautoren und Hauptvertreter der Zine- und Gegenkultur-Literatur in Neuseeland. Er kuratierte kürzlich „Typical Girls im New Zealand Film Archive und hatte eine sechsmonatige Einzelausstellung in den Courtenay Place Light Boxes in Wellington. Galloway koordiniert das Wellington Zinefest und berät Zine-Macher bei der Gründung ihrer eigenen Festivals.

    Heather Galbraith ist eine prominente neuseeländische Kuratorin für Kunst. Bevor sie die Position der Leiterin der School of Fine Arts annahm, war Galbraith u.a. als Gründungsdirektorin/Kuratorin der St. Paul St Gallery an der AUT University Auckland tätig. Dort initiierte und co-kuratierte sie „Sharp Shooting: self-published journals, zines, posters and ephemera by artists and designers” worin kreative Arbeiten von über fünfzig neuseeländischen und internationalen Autoren (darunter Ann Shelton und Bryce Galloway) präsentiert wurden. Galbraith studierte kuratorische Praxis am Goldsmiths College und arbeitete sieben Jahre als Ausstellungsorganisatorin am Camden Arts Centre. 2009 war sie Co-Kuratorin der Ausstellung „Save Yourself” von Francis Upritchard, eines von zwei Projekten, das Neuseeland auf der Venedig Biennale repräsentierte. 2013 wird sie wieder in dem NZ@Venice Projekt involviert sein, diesmal als stellvertretende Kommissarin.

    Unterstützt von Massey University, New Zealand durch den Strategic Innovations Fund, dem College of Creative Arts und von der neuseeländischen Regierung durch den Cultural Diplomacy International Fund und Creative New Zealand.





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  • Mittwoch, 3. Oktober 2012 bis Sonntag, 28. Oktober 2012
    FACE TO FACE / KANOHI KI TE KANOHI / FA'AFESAGA'I (Frankfurter Buchmesse 2012)
    Weltkulturen Labor, Schaumainkai 37
    Kuratiert von Eva Raabe. Grafische Kunstwerke von Francis Pesamino werden gemeinsam mit Objekten aus der Polynesien-Sammlung des Weltkulturen Museums ausgestellt.
    Δ FACE TO FACE / KANOHI KI TE KANOHI / FA'AFESAGA'I (Frankfurter Buchmesse 2012)

    Francis Pesamino ist ein in Neuseeland aufgewachsener samoanischer Künstler. 2011 schloss er seine Studien am Manukau Institute of Technology ab. Erst kürzlich wurden seine Arbeiten im Mangere Arts Center in South Auckland ausgestellt. Nun präsentiert er diese das erste Mal in Europa.

    Pesamino beschäftigt sich intensiv mit der Frage seiner kulturellen Identität. Er malt Portraits Prominenter aus dem öffentlichen Leben Samoas und Neuseelands, indem er deren Gesichter aus handgezeichneten Typografien zusammensetzt. Schaut man genauer hin, erkennt man, dass den dargestellten Personen so ihre widersprüchlichen Charaktereigenschaften, ihre inneren und äußeren Zwänge und Befindlichkeiten geradezu ins Gesicht geschrieben stehen.

    Den komplexen Tuschzeichnungen Pesaminos werden historische Objekte aus der Polynesien-Sammlung des Weltkulturen Museums gegenübergestellt. Alle Objekte nehmen Bezug zum Thema Tätowierung, denn Pesaminos Portraits rufen sowohl formal als auch inhaltlich Assoziationen mit dieser polynesischen Kunst der Körpergestaltung wach. Die in die Haut geschlagenen Muster sind lesbare Zeichen der Abstammung, des sozialen Status und Familienstands ihrer Träger. Besonders markant sind die männlichen Gesichtstätowierungen der Maori Neuseelands, deren Ornamente – wie die Typographien in Pesaminos Portraits - den natürlichen Konturen des Gesichts folgen. Die Tätowier-Muster anderer pazifischer Inselgruppen bedecken den menschlichen Körper so lückenlos und fließend, dass sie fast wie Schrift auf der Haut wirken. Besonders die Ornamente der auf den Marquesas Inseln üblichen Körpertätowierungen wirken aufgrund ihrer strengen, eckigen Formen geradezu wie ein Text aus Druckbuchstaben.

    Francis Pesamino über seine Arbeit:
    „Ich sehe meine Zeichnungen nicht einfach als Repräsentation der samoanischen Kultur und Bevölkerung, sondern auch als Reflektion, wie samoanische Kultur in der modernen Welt von außen angesehen wird. Sei es in Form von Stereotypen, sei es als Präsentation von bekannten samoanischen Persönlichkeiten in den Medien – alles Dinge, die das Selbstbild der Samoaner prägen. Meine Zeichnungen bringen meine eigene Position zwischen den verschiedenen Perspektiven zum Ausdruck.
    Ich wünsche mir, dass meine Arbeiten als visuelles Erzählen von Geschichten verstanden werden. Es ist dem Betrachter überlassen, in den Zeichnungen zu lesen, welche Persönlichkeiten dargestellt sind. Wenn sie die Wörter entziffern, können sie sich daraus selbst eine Geschichte über die dargestellte Person und deren Bild in der Öffentlichkeit konstruieren. Das wiederum beeinflusst die Art, wie Samoaner gesehen werden – sowohl innerhalb als auch außerhalb ihrer eigenen Kultur.“

    Kuratiert von Dr. Eva Raabe, Forschungskustodin, Weltkulturen Museum.

    Mit freundlicher Unterstützung der Regierung Neuseelands durch den Cultural Diplomacy International Fund.





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