Mai 2013

  • Mittwoch, 8. Mai 2013 - 19:00 bis Sonntag, 16. Juni 2013 - 18:00
    SCHARF BELICHTET
    Objekte der Begierde in ethnographischen Sammlungen.
    Green Room
    Mit Werken von Marie Angeletti, Rut Blees Luxemburg, Azadeh Fatehrad und Olivier Richon.
    Δ SCHARF BELICHTET

    Objekte der Begierde in ethnographischen Sammlungen

    Mit Marie Angeletti, Rut Blees Luxemburg, Azadeh Fatehrad und Olivier Richon.
    In Kooperation mit dem Royal College of Art, London.

    In dieser Ausstellung präsentieren vier in London lebende Fotografen aus Deutschland, Frankreich, dem Iran und der Schweiz neue Arbeiten, welche im April 2013 im Frankfurter Weltkulturen Museum in direktem Bezug zur ethnographischen Sammlung und dem Bildarchiv entstanden sind.

    In der Geschichte der Repräsentation fremder Kulturen spielte die Fotografie eine wichtige Rolle. Von der Darstellung rassischer Stereotypen bis hin zur Dokumentation der Feldforschung, zeigen diese fotografischen Aufnahmen die Komplexität des kolonialen und des ethnographischen Blickes auf.

    Während man relativ vertraut mit den Debatten über frühe anthropologische Portraits von Menschen ist, wurden die verschiedenen Arten der Ablichtung von ‚Stammeskunst’ und ethnographischen Objekten in der Studiofotografie bis heute nicht analysiert oder diskutiert. Gesammelt auf Expeditionen in fernen Ländern, erreichten diese Objekte einst das Museum in Frankfurt und erhielten ab diesem Zeitpunkt ein ‚neues Leben’: Sie wurden datiert, fotografiert und ausgestellt. Hier begegnet man einer andern Vorstellung des Exotismus: Rituelle Masken, Statuetten und sogar Alltagsgegenstände werden mit Spots beleuchtet, um ihre geheimnisvolle Wirkung zu steigern, farbige Hintergründe werden eingesetzt, um dramatische Effekte zu erzielen und Distanz wird durch eine theatralische, fast auratische ‚mise-en-scene’ künstlich wiederhergestellt.

    Mit diesem kritischen Verständnis als Kontext, fotografierten die vier Künstler die gleichen Objekte, die seit 1965 wiederholt dargestellt wurden. Sie produzierten erstaunliche visuelle Antworten die die Konstruktion von Begierde, Fantasie und Bedeutung in den ethnographischen Sammlungen zur Geltung bringen. Weitere in der Ausstellung gezeigte Arbeiten beinhalten sowohl die fotografische Visualisierung von Mythen aus Lateinamerika, als auch Einblicke in Lagermethoden des Museums.

    In der Ausstellung werden die neuen Werke von Angeletti, Blees Luxemburg, Fatehrad und Richon präsentiert, welche auf der künstlerischen Forschung basieren und historische Aussagen und Repräsentationen zu kulturellen Kontakten, fotografischer und ethnologischer Geschichte hinterfragen und dekonstruieren.

    Marie Angeletti (*1984, Marseille) lebt und arbeitet in London. Zu ihren jüngsten Ausstellungen zählen „Mixed Feeling“, Cole London; „Deagu Biennale“, South Korea; „Bloomberg New Contemporaries“, ICA, London; „Vitrine Gallery“ London. Bis vor Kurzem arbeitete Marie Angeletti an „Fabricants Couleurs“, einer ortsspezifischen Installation innerhalb einer Lackfabrik im Rahmen des Marseille Culture Capital 2013.

    Rut Blees Luxemburg (*1967, Trier) lebt und arbeitet in London. In ihren großformatigen fotographischen Arbeiten beschäftigt sie sich mit der Thematik des öffentlichen Raumes. Zu ihren Monographien und Ausstellungen zählen „Commonsensual“, „Liebeslied/ My Suicides“ (mit Alexander García Düttmann), „Caliban Towers“ (mit muf architects) und „Piccadilly’s Peccadilloes“ (Flughafen Heathrow). Sie unterrichtet Fotografie am Royal College of Art, London. Ihre Arbeiten befinden sich in bedeutenden internationalen Sammlungen wie Tate Modern, Victoria & Albert Museum und Centre Pompidou. (rutbleesluxemburg.com)

    Azadeh Fatehrad (*1981, Teheran) lebt und arbeitet in London. Sie ist eine PhD Kandidatin im Fotografie Programm am Royal College of Art. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit Repräsentation und Gender. Sie nahm an folgenden Ausstellungen teil, “An Inventory of Al-Mutanabbi Street” im Centre for Book Arts (New York, 2012), “Politics and Power” (2011), “World Vision Exchange” (London, 2010), “The Selected works of Iranian Photographers” (Vancouver, 2010). (azadehfatehrad.com)

    Olivier Richon (*1956, Lausanne) lebt und arbeitet in London. Er ist Leiter des Fotografie Programmes am Royal College of Art, London. Er studierte an der Polytechnic of Central London bei Victor Burgin, schloss mit einem Diplom in Film und Fotografie ab und absolvierte einen Master in Philosophie über Exotizismus und Repräsentation. 1991 gewann er den Camera Austria Preis für zeitgenössische Fotografie. Richons Fotografien befinden sich in zahlreichen öffentlichen Sammlungen und wurden international ausgestellt, darunter Victoria & Albert Museum, London; Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris; Museum Folkwang, Essen; National Museum of Modern Art, Kyoto; Brooklyn Museum, New York und in der National Gallery of New South Wales, Australien. Seine Monografie „Real Allegories“ wurde 2006 von Steidl publiziert.



    Weltkulturen Labor, Green Room
    Schaumainkai 37, 60594 Frankfurt





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  • Mittwoch, 7. November 2012 bis Sonntag, 27. Oktober 2013
    TRADING STYLE – Weltmode im Dialog
    Weltkulturen Museum
    Eine Ausstellung mit den Modedesignern/-Labels A Kind of Guise (Deutschland), Buki Akib (Nigeria), CassettePlaya (Großbritannien) und Perks and Mini (Australien), sowie mit ethnographischen Objekten aus der Sammlung des Weltkulturen Museums.
    Ein Weltkulturen Museum/Theatrum Mundi/Global Street Projekt
    Δ TRADING STYLE – Weltmode im Dialog

    Bis 27. Oktober 2013

    Was sagt Mode über unsere Gesellschaft aus? Wie verbreiten sich Stile und wie schaffen sie Identitäten?

    In einem beispiellosen Dialog zwischen vergangenen und zukünftigen Modewelten, präsentiert „TRADING STYLE “ mehr als 500 historische Objekte, Fotografien und Filme aus der Sammlung des Weltkulturen Museums gemeinsam mit neuen Designs für Kleidung und Accessoires von vier internationalen Modelabels: Buki Akib (NG), A Kind of Guise (DE), CassettePlaya (UK) und P.A.M./Perks and Mini (AU). Während ihrer Residency 2012 arbeiteten sie im Weltkulturen Labor. Jedes Designer-Team erforschte die ethnografischen Sammlungen, traf eine Auswahl und kreierte davon inspiriert neue Prototypen für Kleidungsstücke. Mit Artefakten aus Äthiopien, Australien, Angola,  Bolivien, Brasilien, China, der Demokratischen Republik Kongo,  Deutschland, der Elfenbeinküste, Feuerland, Grönland, Guinea-Bissau, Indonesien, Iran, Kamerun, Liberia, Malawi, Mali, Mexiko, Mikronesien, Namibia, Neuseeland, Nigeria, Panama, Papua-Neuguinea, Peru, den Philippinen, den Salomonen, Samoa, Südafrika, dem Sudan, Tansania, Thailand, Togo, Uganda, Venezuela und den Vereinigten Staaten.

    Künstlerischer Leiter: Teimaz Shahverdi.

    Zur Ausstellung erscheint eine umfangreiche Publikation (Kerber Verlag).

    Entstanden in Kooperation mit Theatrum Mundi/Global Street(theatrum-mundi.org).

    Unterstützt durch die Hessische Kulturstiftung, ARTE, British Council und Ambiente. Medienpartner: Frankfurter Allgemeine Zeitung.

     

    Eingeladene Modedesigner:

    A Kind of Guise (Germany) www.akindofguise.com Residenz  Weltkulturen Labor April 2012

    CassettePlaya (Great Britain) www.cassetteplaya.com Residenz Weltkulturen Labor Mai/August 2012

    Buki Akib (Nigeria) www.bukiakib.com Residenz Weltkulturen Labor Juni 2012

    Perks and Mini / P.A.M (Australia) www.perksandmini.com Residenz Weltkulturen Labor Juli 2012



    Weltkulturen Limited-Edition: „Collection of the Collection”
    In Bezug auf die Ausstellung „TRADING STYLE“, entwickeln sechs Designer neue Limited-Editions, die im Weltkulturen Museum präsentiert und verkauft werden. Das Berliner Label „New Tendency” (www.newtendency.de) kreiert in Kooperation mit Studierenden der Hochschule für Gestaltung Offenbach eine exklusive Taschen-Edition. Weitere Editionen enthalten Produktionen von Saskia Diez und uslu airlines. Für weitere Informationen bitte hier klicken.
     

    Di – So, 11 – 18 Uhr, Mi, 11 – 20 Uhr
    Eintritt: 5€ / ermäßigt 2,50€
    Schaumainkai 29, 60594 Frankfurt

    Weitere Informationen unter oder 069 212 31510





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