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Donnerstag, 1. Juni 2017 - 11:00 bis Sonntag, 1. Oktober 2017
∇ AND THE BEAT GOES ON... Rindenbaststoffe aus den Sammlungen des Weltkulturen Museums
Eine Ausstellung über die Herstellung und traditionelle sowie moderne Bedeutung von Rindenbaststoffen in Alltag, Kunst und RitualΔ AND THE BEAT GOES ON... Rindenbaststoffe aus den Sammlungen des Weltkulturen MuseumsAND THE BEAT GOES ON..., Weltkulturen Labor 2017
Ausstellungsansicht AND THE BEAT GOES ON..., Weltkulturen Labor 2017
Nanette Lela'ulu, The Musician, 1997, Sammlung Weltkulturen Museum
Ausstellungsansicht AND THE BEAT GOES ON..., Weltkulturen Labor 2017
Ausstellungsansicht AND THE BEAT GOES ON..., Weltkulturen Labor 2017
Kopftuch für Männer, Toraja, Indonesien, Schenkung 1910, Sammlung Weltkulturen Museum
Ausstellungsansicht AND THE BEAT GOES ON..., Weltkulturen Labor 2017
Ausstellungsansicht AND THE BEAT GOES ON..., Weltkulturen Labor 2017
Ausstellungsansicht AND THE BEAT GOES ON..., Weltkulturen Labor 2017
Rindenbastklopfer aus Holz, Stein und Elfenbein, Zentral- und Ostafrika, Amazonasgebiet, Indonesien und Ozeanien, Sammlung Weltkulturen Museum
Ausstellungsansicht AND THE BEAT GOES ON..., Weltkulturen Labor 2017
Abstrakte Muster und geometrische Strukturen bestimmen das Design von Stoffen, Kleidungsstücken und Masken aus rhythmisch geklopftem Rindenbast. Diese alternative Art der Stoffbildung stellt weltweit eine große kunsthandwerkliche Tradition dar, die oft mit den ‚Südsee‘-Inseln assoziiert wird. Erstmals präsentiert das Weltkulturen Museum nicht nur Beispiele dieser faszinierenden Technik aus Ozeanien, sondern auch aus Indonesien, Afrika und dem Amazonasgebiet. Dabei werden traditionelle und zeitgenössische Bedeutungen dieser papierähnlichen Stoffe in Alltag, Ritual und Kunst thematisiert.
Der Ausstellungstitel bezieht sich auf den Klang der rhythmisch wiederkehrenden Schläge bei der Herstellung eines Rindenbaststoffes, wozu der unter der Borke liegende Bast bestimmter Bäume solange mit Schlegeln geschlagen wird, bis eine große Stofffläche entstanden ist. Vielfach wurde die gemeinschaftliche Herstellung von Rindenbaststoffen auch durch Gesang begleitet und so waren die Stoffe über ihre Verwendung hinaus auch im Alltag der Menschen beständig ‚hörbar‘.
Obwohl Rindenbaststoffe aufgrund ihrer aufwendigen Herstellung durch den Import gewebter Stoffe zeitweise fast verdrängt wurden, erleben sie in den letzten Jahren ein starkes Comeback. Nicht nur als Souvenirs für Touristen sondern auch in den Arbeiten indigener Designer und Künstler sind Rindenbaststoffe ein begehrtes Material. Dabei werden traditionelle Muster immer wieder in neue Kontexte gesetzt. Auch im traditionellen Gebrauch ist der Stoff aus Bäumen wieder en vogue und ist zu einem Symbol indigener Identität geworden.
AND THE BEAT GOES ON… zeigt anhand von etwa 60 Ausstellungsobjekten, dass Rindenbaststoffe mehr sind als kuriose Zeugnisse einer außereuropäischen Vergangenheit. Vielmehr handelt es sich um eine vielschichtige und lebendige Kunstform der Gegenwart.Kuratoren: Matthias Claudius Hofmann und Vanessa von Gliszczynski
Weltkulturen Labor, Schaumainkai 37
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Donnerstag, 17. November 2016 - 11:00 bis Sonntag, 27. August 2017 - 18:00
∇ DER ROTE FADEN - Gedanken Spinnen Muster Bilden
Eine Ausstellung zu den kulturell vielseitigen Techniken der Textilproduktion.Δ DER ROTE FADEN - Gedanken Spinnen Muster BildenAusstellungsansicht DER ROTE FADEN. Weltkulturen Museum. Foto Wolfgang Günzel, 2016. (1)
Aus dem Fundus einer Chimane Weberin, Bolivien, Baumwolle in verschiedenen Arbeitsstadien, Sammlung Weltkulturen Museum
Ausstellungsansicht DER ROTE FADEN, Weltkulturen Museum 2016
Hüfttuch, das die Grundlage für Tobias Hagedorns Komposition bildet, Seram, Baumwolle, gesammelt 1937-1938, Weltkulturen Museum, Foto Wolfgang Günzel, 2012.
Ausstellungsansicht DER ROTE FADEN, Weltkulturen Museum 2016
Mit synthetischen Farben bunt gefärbte Schafswolle aus Tantarella, Peru, gesammelt von Christine und Mark Münzel, 1972, Sammlung Weltkulturen Museum
Ausstellungsansicht DER ROTE FADEN, Weltkulturen Museum 2016
Prada-Arbeit, Detailaufnahme, Seide, Blattgold, Palemba, SüdsumatraIndonesien, Sammler Bernhard Hagen, 1905, Foto Wolfgang Günzel, 2014.
Ausstellungsansicht DER ROTE FADEN, Weltkulturen Museum 2016
Ausstellungsansicht DER ROTE FADEN. Weltkulturen Museum. Foto Wolfgang Günzel, 2016. (5)
Sarah Sense, Remember 5, 2016
Ausstellungsansicht DER ROTE FADEN. Weltkulturen Museum. Foto Wolfgang Günzel, 2016. (7)
Shan Goshhorn, 2015, Song of Sorrow, Colour of the Morning Song, Foundation, Recovery, Embracing the Previous, Red Flag
Ausstellungsansicht DER ROTE FADEN, Weltkulturen Museum 2016
Spindeln mit unterschiedlichen Fasern wie Agave, Palmbast, Wolle aus Bolivien, Mexiko, Ostindonesien, Sammlung Weltkulturen Museum, Foto Wolfgang Günzel, 2016.
Warum bildete ein Webstuhl die Grundlage für den ersten Computer? Weshalb stammen so viele Mathematiklehrer in Peru aus Weberfamilien? Welche Bedeutungskontexte verbergen sich hinter Redewendungen mit textilen Motiven?
Fäden, Stoffe und Muster begleiten uns wie selbstverständlich in unserem Alltag. Weltweit prägen textile Begriffe unseren Sprachgebrauch, unsere Erzählungen und Mythen. Die Herstellung von Textilien stimuliert unser räumliches Vorstellungsvermögen und mathematisches Denken.
DER ROTE FADEN reflektiert und präsentiert die kulturell vielseitigen Techniken der Textilproduktion – ausgehend von den Sammlungen aus den Amerikas, Südostasien, Ozeanien und Afrika. Die meisten Werkzeuge, Fasern, Stoffe und anderen Objekte werden erstmals der Öffentlichkeit präsentiert: ein mit Silberfäden durchwirkter Ikat-Schal aus Java, eine präkolumbische Koka-Tasche aus den Anden, ein Umhang – Statussymbol der Maori – sowie Raphia-Plüsche aus Zentralafrika.
Im Rahmen der Ausstellung widmen sich auch Künstlerinnen und Komponisten den Textilien und ihrer Symbolkraft, ihren Bedeutungen und aktuellen Zusammenhängen. Junge Komponisten übersetzen indonesische Stoffe aus der Sammlung des Weltkulturen Museums in moderne Klangteppiche. Die Verbindung der textilen und der digitalen Welt visualisieren zwei Künstlerinnen mit Installationen. Ausgehend von geflochtenen Körben aus der Amerika-Sammlung zeigen nordamerikanische Künstlerinnen die poetischen Zusammenhänge zwischen Text und Textur wie auch Aspekte ihrer indigenen Identität auf. Frankfurter Jugendliche produzieren einen eigenen Film zu Fragen alternativer Textilherstellung.
Kuratorische Leitung: Vanessa von Gliszczynski (Kustodin Südostasien, Weltkulturen Museum)
Co-KuratorInnen: Max Carocci (Ethnologe und Kurator, London, Großbritannien), Mona Suhrbier (Kustodin Amerikas, Weltkulturen Museum) und Eva Ch. Raabe (Kommissarische Leitung/Kustodin Ozeanien, Weltkulturen Museum)
Teilnehmende Künstlerinnen und Musiker: Maren Gebhardt (Redakteurin und Künstlerin, Tübingen, Deutschland), Shan Goshorn (Bildende Künstlerin, Cherokee, Tulsa, Oklahoma, USA), Tobias Hagedorn (Komponist elektronischer und zeitgenössischer Musik, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst/HfMDK, Frankfurt am Main, Deutschland), Raphaël Languillat (Musikwissenschaftler und Komponist, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst/HfMDK, Frankfurt am Main, Deutschland), Sarah Sense (Bildende Künstlerin, Chitimacha/Choctaw, Sacramento, California und Bristol, United Kingdom) und Ruth Stützle Kaiser (Kulturwissenschaftlerin und Künstlerin, Tübingen, Deutschland)
Die Begleitpublikation mit Essays von Max Carocci, Maren Gebhardt, Vanessa von Gliszczynski, Shan Goshorn, Tobias Hagedorn, William Ingram, Willemijn de Jong, Raphaël Languillat, Gerhard Müller-Hornbach, Eva Ch. Raabe, Dagmar Schweitzer de Palacios, Pirita Seitamaa-Hakkarainen, Sarah Sense, Jens Soentgen, Ruth Stützle Kaiser, Mona Suhrbier, Rangituatahi Te Kanawa und Tim Zahn sowie mit umfassendem Bildmaterial erweitert das Thema um neue, interdisziplinäre Perspektiven. Der Katalog erscheint auf Deutsch und Englisch im Kerber Verlag.
Weltkulturen Museum, Schaumainkai 29Mit freundlicher Unterstützung:
Das Projekt „Musikalische Texturen“ ist eine Kooperation des Weltkulturen Museums mit dem Institut für zeitgenössische Musik IzM der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK).
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