Juni 2014

  • Donnerstag, 5. Juni 2014 - 19:00
    VORTRAG
    „Die historischen Bedingungen der Existenz
    Mark Sealy MBE über Stuart Hall und die Fotografische Instanz"
    Δ VORTRAG

    „Die historischen Bedingungen der Existenz
    Mark Sealy MBE über Stuart Hall und die Fotografische Instanz"
    Donnerstag, 5. Juni, 19 Uhr

    Als Direktor von Autograph (Association of Black Photographers), Kurator und Kulturhistoriker hat Mark Sealy seit 1991 zahlreiche Publikationen, Ausstellungen und Gastaufenthalte von Künstlern angeregt und Aufträge an Fotografen und Filmemacher weltweit vergeben. Zu seinen aktuellen Arbeiten als Kurator zählt die Auftragsvergabe für „The Unfinished Conversation“, ein Film von John Akomfrah über das politische Leben von Professor Stuart Hall, langjähriger Kollege, Mentor und Freund. 2002 erschien unter dem Titel „Different“ (in Zusammenarbeit mit Professor Stuart Hall und Phaidon Press) Sealys Buchprojekt, das sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Fotografie und Identität befasst.

    In seinem Vortrag spricht Mark Sealy über seine Zusammenarbeit mit Stuart Hall und über die Politik der Unterschiede in Großbritannien, die im Jahr 2002 zur Initiierung eines Bauprojekts in London (Rivington Place) führte. Das gemeinsam mit dem Institute of International Visual Arts entwickelte und von dem Architekt David Adjaye gestaltete Gebäude wurde 2007 eröffnet.

    Als Kurator mit einem besonderen Interesse an der Fotografie und ihrer Beziehung zu gesellschaftlichem Wandel, Identitätspolitik und Menschenrechten, untersucht Mark Sealy widersprüchliche Lesearten volkstümlicher Fotografien von Migranten und marginalisierten Gruppen. Um die dominanten kulturellen Interpretation des Anderen aufzubrechen, schlägt er neue Interpretationen dessen was nicht präsent war oder unterdrückt wurde vor. Unterschiedliche Erfahrungen mit der Fotografie können zeigen, dass es, sobald einmal eine Öffnung erreicht wurde, möglich ist, neue Geschichten zu formen, andere Stimmen zu Gehör zu bringen, andere Bilder zu zelebrieren und diese für andere gesellschaftliche Zwecke einzusetzen. Im Kern verfolgt das Autograph ABP Projekt das Ziel, kulturelle Plattformen zu schaffen, auf denen diejenigen, die von kulturell anderen Perspektiven und Standorten aus arbeiten, 'Das demokratische Versprechen der Fotografie' einlösen können.

    Mark Sealy verfasste Beiträge für mehrere internationale Fotografie-Zeitschriften, darunter „Foam Magazine“ (Amsterdam), „Aperture“ (New York) und „Next Level“ (London). Er war Jurymitglied bei vielen renommierten Fotografiewettbewerben wie der World Press Photo Competition. Darüber hinaus hält er zahlreiche Gastvorlesungen im In- und Ausland (u.a. The Royal College of Art) und hat kürzlich für das Sotheby’s Institute of Art Masterstudiengänge in Global Photography konzipiert. Gegenwärtig ist Sealy Promovend am Durham Centre for Advanced Photographic Studies an der Durham University in England. In seiner Forschung und seiner kuratorischen Tätigkeit beschäftigt er sich vor allem mit Fotografie und kultureller Gewalt.



    In englischer Sprache
    5€ / ermäßigt 2.50€
    Weltkulturen Labor, Schaumainkai 37

    schließen
  • Freitag, 27. Juni 2014 - 19:00
    VORTRAG
    „Die Kunst der Entkolonisierung: Zwang, Wunsch und Bildung“
    María do Mar Castro Varela (Berlin) und Nikita Dhawan (Frankfurt)
    Δ VORTRAG

    „Die Kunst der Entkolonisierung: Zwang, Wunsch und Bildung“
    María do Mar Castro Varela (Berlin) und Nikita Dhawan (Frankfurt)

    Freitag, 27. Juni, 19 Uhr

    Welche Rolle spielt die Bildung im Prozess der Entkolonisierung?

    Eines der zentralen Probleme der Kritischen Theorie im Allgemeinen – und des Postkolonialismus, der Queer Theory und des Feminismus im Besonderen – ist die schwierige Frage, warum Menschen sich mit ihrer eigenen Unterwerfung abfinden. Woran liegt es, dass wir uns etwas wünschen, das unserem Eigeninteresse derart entgegensteht? Eine wichtige Erkenntnis der postkolonialen Kritik besagt, dass es beim Kolonialismus nicht nur um die Eroberung geografischer Territorien, sondern vor allem um Unterwerfung geht.
    Angesichts anhaltender sozialer Ungerechtigkeit und Imperialismus in der postkolonialen Welt bleibt die Frage: Wie lassen sich Herrschaftsstrukturen neu konfigurieren?
    María do Mar Castro Varela und Nikita Dhawan vertreten die Auffassung, dass politische und ökonomische Transformationen durch eine ästhetische Bildung flankiert werden müssen, die einen „epistemischen Wandel“ zugunsten einer nicht-hegemonialen Zukunft erleichtern kann.

    Dr. María do Mar Castro Varela ist Professorin an der Alice Salomon Hochschule Berlin und hielt zuletzt Vorlesungen an der Zürcher Hochschule der Künste (2013). Sie war Maria-Göppert-Gastprofessorin an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg. Weitere Gastaufenthalte: Institute for International Law and the Humanities, University of Melbourne (Australien), Universidad de La Laguna, Teneriffa (Spanien); Pursan National University (Südkorea). Veröffentlichungen (Auswahl): „Ist Integration nötig? Eine Streitschrift“ (2013); „Unzeitgemäße Utopien. Migrantinnen zwischen Selbsterfindung und gelehrter Hoffnung“ (2007); „Postkoloniale Theorie. Eine kritische Einführung (gemeinsam mit Nikita Dhawan) (2., überarb. Auflage 2014).

    Dr. Nikita Dhawan ist Juniorprofessorin für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Gender/Postkoloniale Studien im Rahmen des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität in Frankfurt/Main. Gastaufenthalte: Universität von Costa Rica; Institute for International Law and the Humanities, University of Melbourne (Australien); „Program of Critical Theory“, University of California, Berkeley (USA); Universidad de La Laguna, Teneriffa (Spanien); Pusan National University (Südkorea); und an der Columbia University, New York (USA).
    Repräsentative Veröffentlichungen: „Impossible Speech: On the Politics of Silence and Violence“ (2007); „Decolonizing Enlightenment: Transnational Justice, Human Rights and Democracy in a Postcolonial World“ (Hrsg., 2014).



    In englischer Sprache.
    5€ / ermäßigt 2,50€
    Weltkulturen Labor, Schaumainkai 37

    schließen