Juli 2014

  • Freitag, 4. Juli 2014 - 19:00
    VORTRAG
    „Cornern und Regieren: Zwei oder drei Thesen zur Getreidekammer“
    Monika Dommann (Zürich)
    Δ VORTRAG

    „Cornern und Regieren: Zwei oder drei Thesen zur Getreidekammer“
    Monika Dommann (Zürich)

    Getreidelagerhäuser und Silos sind neuralgische Orte des Regierens und des Wirtschaftens: Notvorräte für Krieg und Katastrophen, Leistungsausweise des guten Regierens oder des Weltgewissens bei Dürren, Überschwemmungen, Wirtschaftsblockaden und Krieg sowie Grundlage für Warenspekulation und Marktdominanz. In ihrem Vortrag sondiert Monika Dommann die Geschichte und Theorie der Getreidekammer anhand ihrer Bearbeitung in Literatur, Film, Regierungsdokumenten und der wirtschaftswissenschaftlichen Literatur.

    Monika Dommann ist Professorin für Geschichte der Neuzeit an der Universität Zürich sowie Mitglied im Zentrum Geschichte des Wissens und der DFG/SNF-Forschergruppe Medien und Mimesis.
    Nach einem Studium der Geschichte und Ökonomie forschte und lehrte sie u.a. an der Universität Basel, am Internationalen Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie (IKKM) in Weimar, dem German Historical Institut (GHI) in Washington, dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin, an der McGill University in Montreal und dem Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK) in Wien.
    Forschungsschwerpunkte: Verflechtungen der Alten und Neuen Welt, Wissensgeschichte und Materialkultur von Ökonomie und Recht (u.a. Lagerung und Logistik, Imitation und Innovation, Markt und Markttabus, Copyright), Mediengeschichte visueller und auditiver Aufzeichnung und Speicherung, u.a. Radiographie, Magnetband, der Indochinakrieg im
    kinematographischen Replay, Guantanamo/GTMO als Rechtskonstrukt und Bildereignis vom Fin du Siècle zum Kalten Krieg.
     

    Neue Publikationen :

    Autoren und Apparate. Die Geschichte des Copyrights im Medienwandel, Frankfurt a. M. 2014.

    Bühnen des Kapitalismus: Der Getreidehandel als Wissensobjekt zwischen den Weltkriegen. In: Berichte zur Wissenschaftsgeschichte 37, 2 (2014).

    Zwischen Eisenbahn und Lager. Eine Archäologie der Rampe. In: Espahangizi, Kijan/ Orland, Barbara (Hg.) Stoffe in Bewegung, Beiträge zu einer Wissensgeschichte der materiellen Welt, Zürich 2014, S. 249–258.

    Wertspeicher: Epistemologien des Warenlagers. In: Zeitschrift für Medien- und Kulturforschung 12/2012, S. 32–50.

    Handling, Flow Charts, Logistik: Zur Wissensgeschichte und Materialkultur von Warenflüssen. In: Sarasin, Philipp; Kilcher, Andreas. Zirkulationen. Zürich 2011, S. 75–103.


    In Kooperation mit dem Institut für Skandinavistik der Goethe-Universität Frankfurt am Main und dem Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin. Gefördert von der Fritz Thyssen Stiftung.

     



    In deutscher Sprache.
    5€/ ermäßigt 2.50€
    Weltkulturen Labor, Schaumainkai 37

    schließen
  • Montag, 14. Juli 2014 - 19:00
    AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG
    „HINTER DEM SCHNITT“
    Montag, 14. Juli, 19 Uhr
    Δ AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG

    „HINTER DEM SCHNITT“

    Montag, 14. Juli, 19 Uhr

    Die Ausstellung wird durch Dr. Ulrich Schröder (Vorstand KfW Stiftung), Dr. Yvette Mutumba (Forschungskustodin Afrika, Weltkulturen Museum) und Farzanah Badsha (Gastkuratorin) eröffnet.

    Kuratiert von Farzanah Badsha (ZA), Stipendiatin der Programms „Curators in Residence: Curating Collections“ der KfW Stiftung.

    Die südafrikanische Gastkuratorin Farzanah Badsha experimentiert in der Ausstellung „HINTER DEM SCHNITT“ mit Gegenwartskunst aus der Südafrika-Sammlung des Weltkulturen Museums. Sie ist die erste Stipendiatin des Programms „Curators in Residence: Curating Collections“ der KfW Stiftung.

    Anhand von Drucken aus der Sammlung des Weltkulturen Museums bietet die Ausstellung „HINTER DEM SCHNITT“ die Möglichkeit einer heutigen Perspektive auf die Werke schwarzer Künstler, die in den 1970er und 1980er Jahren in Südafrika entstanden sind. Dieser Blickwinkel berücksichtigt die angespannte politische Situation in der Spätphase der Apartheid. Die Betrachter werden eingeladen, die künstlerische Praxis in einem Kontinuum zwischen Damals und Heute zu lesen.

    Schwerpunkt der Ausstellung sind die Arbeiten dreier Künstler aus der Sammlung des Museums: John Muafangejo (1943-1987), Azaria Mbatha (*1941) und Dan Rakgoathe (1937-2004). Von jedem dieser Künstler wird in der Ausstellung ein Original gezeigt. Hinzu kommen vergrößerte Auszüge weiterer Drucke. Eine zusätzliche Ebene ergibt sich aus dem Werk des zeitgenössischen Grafikers Vulindlela Nyoni (*1976) und einem Teppich, der in Rorke’s Drift, einem Kunsthandwerkszentrum, gewoben wurde. Der Druck von Nyoni zeigt, wie das Leben und die Werke dieser wegweisenden schwarzen Künstler noch immer zeitgenössische Künstler beeinflussen und wichtige kunsthistorische Anker sowie persönliche Inspiration sind.

    Farzanah Badsha (ZA) ist eine unabhängige Kuratorin und Kunstmanagerin.
    2012-2013 war sie Programm Managerin von „Creative Cape Town” bei Cape Town Partnership. Ihre Arbeitsschwerpunkte bei „Creative Cape Town” waren die Reihe „City Hall and City All Concert” und politische Diskussionen zu Kunst im öffentlichen Raum in Kapstadt. In diesem Kontext arbeitete sie als Mitglied des kuratorischen Gremiums des „art54” Projektes und präsentierte temporär Kunst im öffentlichen Raum des Wards 54. 2008-2010 war sie Projektleiterin und Teil des kuratorischen Teams der Ausstellung „Spier Contemporary 2010“, organisiert vom Africa Centre. 2006-2008 arbeitete sie als Visual Arts Manager für das Africa Centre. Derzeit ist sie Vorstandsmitglied und Geschäftsführerin der „Africa South Art Initiative“ (ASAI). In ihrem aktuellsten Projekt „Shop Front and Centre“ zeigte sie zeitgenössische südafrikanische Kunst in leeren Schaufenstern in einer der geschäftigsten Verkehrsstraßen im Zentrum von Kapstadt.

    „Curators in Residence: Curating Collections“
    Ein Programm der KfW Stiftung
    Das „Curators in Residence“-Programm der KfW Stiftung bietet herausragenden Nachwuchskuratoren aus Lateinamerika, Afrika und Asien mehrmonatige Aufenthalte in Deutschland, um den interkulturellen Austausch in der Ausstellungspraxis voranzutreiben. Es gibt Stipendien in Berlin und Frankfurt, die mit einem jeweils spezifischen Profil auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Arbeitsweisen von Kuratoren ausgerichtet sind.

    Das Frankfurter Programm „Curating Collections“ ermöglicht jährlich einem Kurator einen dreimonatigen Arbeitsaufenthalt im Weltkulturen Museum, Frankfurt am Main, um die Auseinandersetzung mit ethnologischem Sammlungsbestand mit Gegenwartskunst zu verbinden. Ziel des Programms ist eine Professionalisierung der kuratorischen Ausbildung, eine Sensibilisierung für kulturhistorisches Erbe und eine Stärkung des kritischen Bewusstseins für gegenwärtige Kunstdiskurse.

    15. Juli bis 31. August 2014
    Weltkulturen Labor, Green Room
    Schaumainkai 37, 60594 Frankfurt
    Di-So 11-18 Uhr, Mi 11-20 Uhr
    Eintritt: 3€ / ermäßigt 1,50€





    schließen
  • Mittwoch, 23. Juli 2014 - 19:00
    VORTRAG
    „Hinter dem Schnitt - Ein Gespräch zur Ausstellung“
    Farzanah Badsha (Kapstadt)
    Δ VORTRAG

    „Hinter dem Schnitt - Ein Gespräch zur Ausstellung“
    Farzanah Badsha (Kapstadt)

    Die Gastkuratorin spricht über ihre dreimonatige Arbeit mit der Sammlung südafrikanischer Drucke der 1970er und 1980er Jahre am Weltkulturen Museum. Diese werden meist mit dem politischen Widerstand während der Apartheid in Verbindung gebracht. Dass die Werke schwarzer Künstler, wie John Muafangejo und Azaria Mbatha, weitere Inhalte transportieren, erläutert Farzanah Badsha anhand ihrer Ausstellung. Eine Neuinterpretation der gängigen Repräsentationsformen wird durch Exponate zeitgenössischer südafrikanischer Künstler und alternative Perspektiven erstellt.

    Farzanah Badsha ist die erste Stipendiatin des Programms „Curators in Residence - Curating Collections“ der KfW Stiftung am Weltkulturen Museum.



     



    In englischer Sprache.
    5€ / ermäßigt 2.50€
    Weltkulturen Labor, Schaumainkai 37

    schließen
  • Mittwoch, 30. Juli 2014 - 19:00
    VORTRAG
    „Was bedeutet relevant?“
    Elvira Dyangani Ose (London)
    Δ VORTRAG

    „Was bedeutet relevant?“
    Elvira Dyangani Ose (London)

    Elvira Dyangani Ose ist Kuratorin für Internationale Kunst, gefördert durch die Guaranty Trust Bank Plc an der Tate Gallery of Modern Art.

    Wie kann man Kunstgeschichte neu erzählen? Wie jene Dinge für das „Universelle“ relevant machen, die für das „Lokale“ fundamental sind? Elvira Dyangani Ose erläutert die aktuellsten Projekte der Tate Modern, welche sich mit  Kunst aus Afrika und der Diaspora auseinandersetzen. Darunter die gefeierte Ausstellung „Ibrahim El-Salahi: A Visionary Modernist“, die erste Ausstellung in der Tate Modern, die einem afrikanischen Modernisten gewidmet ist. Sowie „Across the board“, ein zweijähriges, von der Guaranty Trust Bank gesponsertes Projekt, welches Nachwuchskünstlern eine organische und experimentelle Plattform bot und aktuelle künstlerische Praktiken auf dem Kontinent und der Diaspora untersuchte. Zusammen mit dem Ankauf von Meschac Gabas wegweisender Arbeit „Museum of Contemporary African Art 1997–2002“ leiten diese Projekte eine neue Phase der internationalen Reichweite der Tate Modern ein und steigern das Bewusstsein für die Bedeutung moderner und zeitgenössischer afrikanischer Kunst hinsichtlich eines Verständnisses der breiteren globalen Kunstgeschichte.

    Elvira Dyangani Ose (*1974) studierte Kunstgeschichte (B.A. Universitat Autònoma de Barcelona) und Geschichte und Theorie der Architektur (M.A. Universitat Politècnica de Catalunya).
    Seit 2011 arbeitet Dyangani Ose bei der Tate Modern in London als Kuratorin für internationale Kunst, wo sie das jährliche Guaranty Trust Bank Programm kuratiert. Zudem arbeitet sie an der Entwicklung der Bestände von Kunst aus Afrika und dessen Diaspora. Daneben promoviert sie an der Cornell University, New York in Kunstgeschichte und Visual Studies. Zuvor war sie als Kuratorin für Kunst aus Afrika im Centro Atlántico de Arte Moderno in Las Palmas de Gran Canaria und im Centro Andaluz de Arte Contemporáneo in Sevilla tätig. Dyangani Ose ist Gründungsmitglied des „Laboratory for Oral Ressources“ in Äquatorialguinea. 2009 und 2010 war sie im Rahmen der ARCOmadrid Kuratorin für das Arte Invisible Programm. Elvira Dyangani Ose wurde kürzlich zur Kuratorin der achte Ausgabe der Internationalen Bienniale für Zeitgenössische Kunst in Göteborg  (GIBCA) 2015 ernannt.

    Im Sommer 2014 wurde Dyangani Ose eingeladen, sich anhand des Archivs des Kunstsammlers Dr. Friedrich Axt mit der Arbeit des senegalesischen Künstlers El Sy auseinanderzusetzen. Im Rahmen ihrer Residency verfasst sie einen Text für die Begleitpublikation der kommenden Ausstellung  „PAINTING, PERFORMANCE, POLITICS: El Sy – Künstler, Kurator, Aktivist“ (Eröffnung Weltkulturen Museum: 4. März 2015).
     



    In englischer Sprache.
    5€ / ermäßigt 2,50€
    Weltkulturen Labor, Schaumainkai 37

    schließen