MEGHANN O'BRIEN, WEBERIN
01.10.2020
Meghann O'Brien (geb. 1982; Jaad Kuujus, Kwaxhi'laga) ist eine Haida-Kwakwaka'wakw-irische Weberin, die sich auf Textilien aus Zedernrinde, darunter Yelth Koo (Raven's Tail) und Naaxiin (Chilkat), spezialisiert hat, die von der Nordwestküste in British Columbia stammen.
Ihr frühes Leben verbrachte sie als professionelle Snowboarderin. Sie balanciert zwischen „moderner” und „traditioneller” First Nation-Perspektive und sucht nach Wegen, Welten zu überbrücken und traditionelle Kunst auf neue Weise zu betrachten. Im Jahr 2007 begann sie, Körbe zu flechten und später Textilien zu weben. In ihrer Arbeit mit natürlichen Materialien sucht sie nach prozessualer Transformation, wobei sie die Natur als Lehrerin betrachtet.
Meghann O’Briens Kunst ist in namenhaften Museen (z.B. MOA, Vancouver) und Galerien vertreten. Sie war eine der Kwakwaka’wakw-Repräsentantinnen und Kulturbotschafter des U'Mista Cultural Center (Alert Bay, Kanada B.C.) bei der Ausstellung „Die Macht des Schenkens” in Dresden 2011.
Im Film zur Ausstellung „Let Them Speak! Kommentare aus British Columbia, Kanada” kommentiert und kontextualisiert sie ihre künstlerische Arbeit auch mit Bezug auf Sammlungsstücke des Weltkulturen Museums, wie zum Beispiel die hier gezeigte Chilkatdecke der Tlingit.
Das Projekt entsteht in Kooperation zwischen Markus Lindner (Goethe-Universität Frankfurt am Main) und Mona Suhrbier (Weltkulturen Museum). Es ist Teil von Kanadas Kulturprogramm als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2020/2021 und wird unterstützt durch das Canada Council for the Arts und die Regierung von Kanada.