KURZFILM ZUR INTERVENTION DES KÜNSTLERKOLLEKTIVS SHIFT
im Rahmen der Ausstellung "Invisible Inventories. Zur Kritik kenianischer Sammlungen in westlichen Museen"
Können wir Objekte aus Kenia, die in ihrem Herkunftsland nicht sichtbar sind, im Weltkulturen Museum angemessen präsentieren?
Über diese Frage haben wir mit allen Projektbeteiligten des „International Inventories Programme“ intensiv diskutiert. Uns Museumsmitarbeiter*Innen war es wichtig, in der Ausstellung eine Auswahl von Sammlungsobjekten aus Kenia zusammen mit ihren Biografien zu präsentieren. Andere Beteiligte wollten die Objekte jedoch nicht zeigen, da sie auch in der Ausstellung in Nairobi nicht physisch präsent sein konnten und in westlichen Museen allzu oft als Repräsentanten von „Exotik“ wahrgenommen werden.
Zu sehen war die Intervention im Rahmen der Ausstellung "Invisible Inventories. Zur Kritik kenianischer Sammlungen in westlichen Museen", die bis zum 9. Januar 2022 im Weltkulturen Museum zu sehen war.
Film: herr willie
SHIFT (Sam Hopkins, Marian Nur Goni, Simon Rittmeier) ist ein transnationales Kollektiv, das an der Schnittstelle von Kunst und Forschung arbeitet, insbesondere zu Fragen im Zusammenhang mit afrikanischen Objekten in der Diaspora nach dem Kolonialismus. Als Mitbegründer des International Inventories Programme (www.inventoriesprogramme.org) bewegen sie sich an der Grenze zwischen Kunst und Aktivismus. In ihrer Rauminstallation „A Topography of Loss / Eine Topographie des Verlustes“ thematisieren die Künstler*innen die Frage, welche Leerstellen die kenianischen Objekte hinterlassen haben, die sich jetzt in deutschen Museen befinden. Am Beispiel von drei Gürteln der Kamba Community, die sich seit 1906 im Rautenstrauch-Joest Museum in Köln befinden, thematisieren sie die moralische Verpflichtung der deutschen Institutionen, jetzt zu handeln. In einer Videoarbeit, einem Textildruck und Photographien entwerfen die Künstler eine imaginäre Landkarte, die diese Leerstellen sichtbar machen soll. Sie experimentieren mit 3D-Drucktechniken und stellen Fragen zu digitaler Reproduktion.