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Naga

Dreißig ethnische Gruppen tibeto-burmesischer Herkunft - die Naga - bewohnen eine entlegene Region im Nordosten Indiens, die sich bis ins Obere Burma erstreckt. In der Jahrhunderte langen Abgeschiedenheit haben die Naga Kulturen entwickelt, in deren Zentrum die Jagd nach menschlichen Köpfen stand. Ihr lag ein komplexes Glaubenssystem zugrunde, das um die Vorstellung einer im Kopf vorhandenen Fruchtbarkeitskraft kreiste. Kopfjagd ist heute zwar offiziell verboten, doch ihr Geist ist noch überaus lebendig! Die Naga besinnen sich derzeit wieder auf ihre Traditionen und auf ritualisierte Weise beleben sie die alten Praktiken neu.Zehnjährige Bemühungen waren notwendig, bis es den Kuratoren der Ausstellung, Dr. Aglaja Stirn und Peter van Ham aus Frankfurt, ermöglicht wurde, erstmalig seit der Indischen Unabhängigkeit 1947 umfassende Forschungen bei den Naga in deren politisch sensiblen Gebiet durchzuführen.Diese erste Ausstellung zu den aktuellen Kulturen der Naga vermittelt in 32 großformatigen Fotografien einen Eindruck ihrer lebendigen Traditionen wie Feste, Künste, Architektur, Handwerk und religiöse Vorstellungen. Ergänzt werden die Fotos durch ausgewählte Objekte zur materiellen Kultur der Naga, vornehmlich aus dem Privatbesitz der Kuratoren sowie aus den Sammlungen Wittich/Jäger und von Miller (Frankfurt), Franzke (München) und Prokot (Köln) sowie aus dem Bestand des Museums der Weltkulturen. Von den Kuratoren aufgenommene Musik der Naga, die als Vorabveröffentlichung der Smithsonian Institution, Washington D.C., als CD zur Ausstellung im Museum erhältlich ist, stimmt die Besucher auch in die Klangwelten der Naga ein.