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VORTRAG & GET TOGETHER

"Blue Pacific Colonialism: Tiefseebergbau im Pazifik"
Mit Dr. Dr. Roland Seib, Politikwissenschaftler, Darmstadt


Mit der global wachsenden Nachfrage nach mineralischen Rohstoffen im Rahmen der Dekarbonisierung (der Überwindung einer fossilen Wirtschaftsweise) hat auch die Jagd auf die Ressourcen der Tiefsee begonnen. Im Februar 2024 hat die Internationale Meeresbodenbehörde der Vereinten Nationen in Jamaika einen ersten Vertragsentwurf zum Abbau vorgelegt, der bis heute in internationalen Gewässern verboten ist. Die Hohe See gilt nach dem UN-Seerechtsabkommen als Erbe der Menschheit und Ressource Aller. Der Abbau wird international von WissenschafterInnen, Umweltverbänden und zahlreichen großen Unternehmen wegen der erwarteten irreversiblen Umweltschäden abgelehnt. Weltweit fordern 24 Staaten ein Moratorium des Abbaus. Deutschland hat sich im November 2022 für eine „vorsorgliche Pause“ ausgesprochen, bis mehr Forschungsergebnisse zu den Risiken des Abbaus vorliegen. Während im Pazifik die Mehrheit der 14 unabhängigen Länder gegen den Bergbau in der Tiefsee votiert, treiben Nauru, die Cook Inseln und Papua-Neuguinea (sowie Norwegen in Europa) den Abbau voran. Der Vortrag gibt einen umfassenden Überblick zum Thema. Hervorgehoben wird auch der Widerstand einzelner Pazifikstaaten und Organisationen.


Weltkulturen Labor
Getäfelter Raum, Schaumainkai 37