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DAS MUSEUM VERLERNEN? Kolonialität und Vermittlung in ethnologischen Museen

Band 1: Nora Landkammer: Eine Analyse gegenwärtiger Diskurse in einem konfliktreichen Praxisfeld
Band 2: Praxen und Reflexionen kritischer Bildung und Wissensproduktion. Hg. Stephanie Endter, Nora Landkammer, Karin Schneider
Wien: Zaglossus, 2021
Bestellungen über:
Weitere Informationen zur Reihe „Studien zur Kunstvermittlung“: http://e-a-r.net/
ISBN Band 1: 978-3-937624-71-6
ISBN Band 2: 978-3-937624-72-3

€24,95

Wie geht die Bildungsarbeit im ethnologischen Museum mit dem kolonialen Erbe der Institutionen um? Kann das ethnologische Museum ein Ort des Verlernens sein, und wenn ja, wie? Die zweibändige Publikation widmet sich der Vermittlungsarbeit in dekolonisierender Perspektive.  

Band 1: Nora Landkammer: Eine Analyse gegenwärtiger Diskurse in einem konfliktreichen Praxisfeld   

Band 1 basiert auf einer qualitativen Interviewstudie mit Vermittler*innen in Museen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die Positionierungen der Vermittlung im Umgang mit dem kolonialen Erbe der Museen untersuchte. Die Analyse zeigt Vermittlung in ethnologischen Museen als Feld widerstreitender Wissensordnungen auf, zwischen den Konventionen besucher*innenorientierter Museumspädagogik, Partizipation, reflexiven Ansätzen aus der Ethnologie und der postkolonialen Kritik. Gerade kritische Vermittler*innen sehen ihr Handeln in Widersprüchen, zwischen eigenen Anliegen und Besucher*inneninteressen, oder zwischen dem Wunsch, als weiße mehrheitsangehörige Vermittler*in das „Sprechen über Andere“ zu unterbrechen und dies zugleich als zentrale Definition ihrer Rolle im Museum wahrzunehmen. Mit historischen Kontextualisierungen wird argumentiert, dass diese Widersprüche selbst einer dekolonisierenden Lektüre unterzogen und verschoben werden müssen, um zu Handlungsräumen zu gelangen. Auf Basis von post- und dekolonialen Zugängen in der Pädagogik wird das Arbeiten in Double Binds als zentral für eine pädagogische Ethik im ethnologischen Museum und Ausgangspunkt für dekolonisierende Perspektiven herausgearbeitet.

Band 2: Praxen und Reflexionen kritischer Bildung und Wissensproduktion. Hg. Stephanie Endter, Nora Landkammer, Karin Schneider

Mit Beiträgen von: Julia Albrecht, Bea Barrois, Stephanie Endter, Nadine Golly, Rilando June Lamadjido, Pernilla Luttropp, Nora Landkammer, Berit Mohr, Trinity Mesimé Njume-Ebong, Carolin Philipp, Esther Poppe, Pia Razenberger, Karin Schneider, Nora Schön, Hodan Warsame und Simone Zeefuik  

Der Band versammelt Auseinandersetzungen aus der Praxis kritischer Bildungsarbeit und Wissensproduktion in ethnologischen Museen. Ausgangspunkt für die Publikation ist ein Aktionsforschungsprojekt, das die Abteilung Bildung und Vermittlung des Frankfurter Weltkulturen Museums und das Institute for Art Education der Zürcher Hochschule der Künste 2016–2018 im Rahmen des Projekts TRACES – Transmitting Contentious Cultural Heritage with the Arts durchführten. Der Band wird erweitert durch Beitrage zu kritischen Vermittlungsaktivitäten innerhalb und außerhalb ethnologischer Museen mit Fokus auf den deutschsprachigen Raum. Gemeinsam ist den Texten, dass sie dem Gap zwischen utopischer Dekolonisierung und der oft ernüchternden alltäglichen Arbeit in den Institutionen Reflexionen zu konkreten Praxen, ihren Potentialen und Widersprüchen entgegensetzen.

Hier können Sie die Publikation bestellen:


Weitere Informationen zur Reihe „Studien zur Kunstvermittlung“: http://e-a-r.net/

Eine ausführliche Rezension der Publikationen finden Sie hier.