Bilder vom Glück
In jeder Gesellschaft gibt es gängige Symbole des Glücks und Vorstellungen des guten und richtigen Lebens. Jeder Einzelne modelliert daraus seine eigenen Bilder dessen, was er sich als Höhepunkte seines Lebens wünscht.
Zum Nachdenken über das Thema Glück ermuntert diese Ausstellung chinesischer populärer Grafik. Es sind einfache Drucke, wie sie zum Neujahrsfest an Türen und Wände geklebt werden, um mit symbolhaften Darstellungen verschiedener Glückszeichen, Gottheiten und Schutzpatrone Glück und Segen für Haus und Familie herbeizuwünschen. Sie sind geprägt einerseits vom konfuzianischen Werte- und Normensystem, in dem das Individuum in erster Linie als Teil einer Gemeinschaft verstanden wird.
Andererseits finden wir darin auch daoistische Ideen: Ihnen ist der Mensch ein letztendlich nur sich selbst gegenüber verantwortliches Einzelwesen, das sich allenfalls als Teil der Spontaneität und der Ganzheit der Natur, aber keinesfalls als Teil einer künstlich geschaffenen Ordnung fühlt.
Ausgestellt werden Grafiken aus mehr als 80 Jahren: Beispiele der überkommenen Tradition ebenso wie solche des maoistischen und des modernen China. Fritz Wiegmann hat die meisten Motive in den 1930er Jahren gesammelt; Detlev von Graeve (Frankfurt am Main) hat diese Sammlung zur Verfügung gestellt und um neuere Beispiele ergänzt. Er hat zusammen mit Dieter Kramer, Eva Schestag und Horst Ahlheit die Ausstellung gestaltet.