Ausstellungsansicht „Invisible Inventories. Zur Kritik kenianischer Sammlungen in westlichen Museen“; Weltkulturen Labor; Foto: Peter Wolff 2021
Ausstellungsansicht „Invisible Inventories. Zur Kritik kenianischer Sammlungen in westlichen Museen“; Weltkulturen Labor; Foto: Peter Wolff 2021
Ausstellungsansicht „Invisible Inventories. Zur Kritik kenianischer Sammlungen in westlichen Museen“; Weltkulturen Labor; Foto: Peter Wolff 2021
Ausstellungsansicht „Invisible Inventories. Zur Kritik kenianischer Sammlungen in westlichen Museen“; Weltkulturen Labor; Foto: Peter Wolff 2021
Ausstellungsansicht „Invisible Inventories. Zur Kritik kenianischer Sammlungen in westlichen Museen“; Weltkulturen Labor; Foto: Peter Wolff 2021
Ausstellungsansicht „Invisible Inventories. Zur Kritik kenianischer Sammlungen in westlichen Museen“; Weltkulturen Labor; Foto: Peter Wolff 2021
Ausstellungsansicht „Invisible Inventories. Zur Kritik kenianischer Sammlungen in westlichen Museen“; Weltkulturen Labor; Foto: Peter Wolff 2021
Ausstellungsansicht „Invisible Inventories. Zur Kritik kenianischer Sammlungen in westlichen Museen“; Weltkulturen Labor; Foto: Peter Wolff 2021
Ausstellungsansicht „Invisible Inventories. Zur Kritik kenianischer Sammlungen in westlichen Museen“; Weltkulturen Labor; Foto: Peter Wolff 2021
Ausstellungsansicht „Invisible Inventories. Zur Kritik kenianischer Sammlungen in westlichen Museen“; Weltkulturen Labor; Foto: Peter Wolff 2021
Ausstellungsansicht „Invisible Inventories. Zur Kritik kenianischer Sammlungen in westlichen Museen“; Weltkulturen Labor; Foto: Peter Wolff 2021
Elongo, Schild; Maasai, Kenia, 19./20. Jahrhundert; Holz, Büffelhaut; Künstler*in/Handwerker*in nicht dokumentiert; Vorbesitzer*in: The Wellcome Historical Medical Museum, London, Großbritannien; Seit 1955 im Weltkulturen Museum Frankfurt; Foto: Peter Wolff
Fingerring, Swahili (?), Kenia, 20. Jahrhundert; Münze, Silber; Künstler*in/Handwerker*in: nicht dokumentiert; Sammler*in: Dr. Johanna Agthe; Im Weltkulturen Museum seit 1974; Foto: Peter Wolff
Hirizi ya fedha, Amulett (Schutzamulett aus Silber); Swahili, Kenia, 20. Jahrhundert; Silber; Künstler*in/Handwerker*in: unbekannter Goldschmied in Mombasa; Sammler*in: Dr. Johanna Agthe; Im Weltkulturen Museum seit 1974; Foto: Peter Wolff
Vom 25.11. bis 29.11.2019 fand ein einwöchiger IIP-Workshop aller Projektbeteiligten in Nairobi statt. Vlnr: George Juma Ondeng‘ (NMK), Njeri Gachihi (NMK), Sam Hopkins (Künstler, SHIFT Kollektiv), Anisha Soff (Goethe-Institut Nairobi), Philemon Nyamanga (NMK), Marian Nur Goni (Wissenschaftlerin, SHIFT Kollektiv), Simon Rittmeier (Künstler, SHIFT Kollektiv), Clara Himmelheber (Rautenstrauch-Joest-Museum, Köln), Leonie Neumann (Weltkulturen Museum, Frankfurt a.M.), Lydia Nafula (NMK), Jim Chuchu (The Nest Collective), Njoki Ngumi (The Nest Collective), Sheila Akwany (Goethe-Institut Nairobi) Foto: National Museums of Kenya
Kanga zum 8. Jahrestag der Unabhängigkeit Kenias (12.12.1971); Baumwolle; Produzent*in: Tasini, Tansania, 1971; Sammlerin: Dr. Johanna Agthe, 1974; Im Weltkulturen Museum, Frankfurt am Main seit 1974; Foto: Peter Wolff
Ndoome, 'Tanz-Schild'; Kikuyu, Kenia, 19./20. Jahrhundert; Holz, Farbpigmente; Künstler*in/Handwerker*in: nicht dokumentiert; Händler*in: William Ockleford Oldman; Im Weltkulturen Museum, Frankfurt am Main seit 1911; Foto: Peter Wolff
Figur; Kamba, Kenia, 1974; Holz; Künstler*in: Joseph Mulli; Sammler*in Dr. Johanna Agthe; Im Weltkulturen Museum seit 1974; Foto: Peter Wolff
Schnupftabakdose; Kamba, Kenia, 19./20. Jahrhundert; Horn, Leder, Eisen; Künstler*in/Handwerker*in nicht dokumentiert; Sammler vermutlich Carl Georg Schillings; Vorbesitzer*in: Königlichen Zoologischen und Anthropologisch-Ethnographischen Museum (heute: Staatliche Kunstsammlung Dresden); Im Weltkulturen Museum seit 1910; Foto: Peter Wolff
Hirizi, Halskette, (Talisman/ Amulett); Swahili, Kenia, 20. Jahrhundert; Silber; Künstler*in/Handwerker*in nicht dokumentiert; Sammlerin Dr. Johanna Agthe; Im Weltkulturen Museum seit 1974; Foto: Peter Wolff
Invisible Inventories. Zur Kritik kenianischer Sammlungen in westlichen Museen
Wie können wir kenianische Kulturgüter, die sich im Besitz von Institutionen im Globalen Norden befinden, für die heutige kenianische Gesellschaft zugänglich machen?
Mit diesem Anliegen beschäftigt sich seit 2018 das „International Inventories Programme" (IIP), das kenianische sowie europäische Künstler*innen und Wissenschaftler*innen zusammenbringt. Im Zentrum des Projektes steht die Entwicklung einer Datenbank aller kenianischen Objekte, die sich in den Museen Europas und Nordamerikas befinden. Nach vorangegangenen Ausstellungen in Nairobi (18.3.-30.5.2021) und Köln (28.5.-29.8.2021) wird die Visualisierung dieser Datenbank nun zusammen mit weiteren wissenschaftlichen und künstlerischen Beiträgen im Weltkulturen Museum gezeigt.
Neben der Verhandlung von Restitutionsfragen, wird ein Forum geschaffen, indem intellektuelle und emotionale Auseinandersetzungen mit einzelnen Objekten stattfinden. Die Ausstellung widmet sich ebenfalls den psychologischen und politischen Auswirkungen, die durch den Verlust beziehungsweise die Abwesenheit bestimmter Objekte in den Gemeinschaften, in denen sie geschaffen wurden, entstanden sind.
Im Weltkulturen Museum stehen die Perspektiven und Stimmen aus Kenia im Mittelpunkt der Betrachtung.
Zu sehen sind Werke der Künstlerkollektive The Nest und SHIFT, Interviews mit Mitgliedern lokaler Gesellschaften in Kenia, Filmmaterial der vom Projekt organisierten Diskussionsrunden sowie Ergebnisse der gemeinsamen Forschung an Sammlungsobjekten. Um auch die unterschiedlichen Sichtweisen auf die Inszenierung dieser Objekte deutlich zu machen, werden die Künstlerkollektive einen Raum der Ausstellung während ihrer Laufzeit umgestalten: Auf diese Weise wird die museale Präsentation selbst zur Diskussion gestellt.
Über die Intervention: Zoom Gespräch mit Njoki Ngumi und Jim Chuchu, Nest Collective
- INTERVETION VOM KÜNSTLERKOLLEKTIV THE NEST (2. November - 5. Dezember 21)
Können wir Objekte aus Kenia, die in ihrem Herkunftsland nicht sichtbar sind, im Weltkulturen Museum angemessen präsentieren?
Über diese Frage haben wir mit allen Projektbeteiligten des „International Inventories Programme“ intensiv diskutiert. Uns Museumsmitarbeiter*Innen war es wichtig, in der Ausstellung eine Auswahl von Sammlungsobjekten aus Kenia zusammen mit ihren Biografien zu präsentieren. Andere Beteiligte wollten die Objekte jedoch nicht zeigen, da sie auch in der Ausstellung in Nairobi nicht physisch präsent sein konnten und in westlichen Museen allzu oft als Repräsentanten von „Exotik“ wahrgenommen werden.
Um also die Vielzahl der Stimmen unseres Teams sichtbar zu machen, wird der Raum, in dem die Sammlungsobjekte bisher zu sehen waren, im Verlauf der Ausstellung umgestaltet.
In ihrer Soundinstallation „Invisible Conversations“ diskutieren Njoki Ngumi und Jim Chuchu vom Künstlerkollektiv THE NEST (Kenia) über Sammlerbiografien und Objekte von nationaler Bedeutung.
- INTERVENTION VOM KÜNSTLERKOLLEKTIV SHIFT (7. Dezember 21 - 9. Januar 22)
Können wir Objekte aus Kenia, die in ihrem Herkunftsland nicht sichtbar sind, im Weltkulturen Museum angemessen präsentieren?
Über diese Frage haben wir mit allen Projektbeteiligten des „International Inventories Programme“ intensiv diskutiert. Uns Museumsmitarbeiter*Innen war es wichtig, in der Ausstellung eine Auswahl von Sammlungsobjekten aus Kenia zusammen mit ihren Biografien zu präsentieren. Andere Beteiligte wollten die Objekte jedoch nicht zeigen, da sie auch in der Ausstellung in Nairobi nicht physisch präsent sein konnten und in westlichen Museen allzu oft als Repräsentanten von „Exotik“ wahrgenommen werden.
SHIFT (Sam Hopkins, Marian Nur Goni, Simon Rittmeier) ist ein transnationales Kollektiv, das an der Schnittstelle von Kunst und Forschung arbeitet, insbesondere zu Fragen im Zusammenhang mit afrikanischen Objekten in der Diaspora nach dem Kolonialismus. Als Mitbegründer des International Inventories Programme (www.inventoriesprogramme.org) bewegen sie sich an der Grenze zwischen Kunst und Aktivismus. In ihrer Rauminstallation „A Topography of Loss / Eine Topographie des Verlustes“ thematisieren die Künstler*innen die Frage, welche Leerstellen die kenianischen Objekte hinterlassen haben, die sich jetzt in deutschen Museen befinden. Am Beispiel von drei Gürteln der Kamba Community, die sich seit 1906 im Rautenstrauch-Joest Museum in Köln befinden, thematisieren sie die moralische Verpflichtung der deutschen Institutionen, jetzt zu handeln. In einer Videoarbeit, einem Textildruck und Photographien entwerfen die Künstler eine imaginäre Landkarte, die diese Leerstellen sichtbar machen soll. Sie experimentieren mit 3D-Drucktechniken und stellen Fragen zu digitaler Reproduktion.
Über die Intervention: SHIFT und die Kuratorinnen der Ausstellung. Film: herr willie
- Beteiligte Wissenschaftler*innen und Künstler*innen
The Nest Collective: Jim Chuchu, Njoki Ngumi (Kenia)
SHIFT Kollektiv: Sam Hopkins (Kenia/Deutschland), Marian Nur Goni (Frankreich), Simon Rittmeier (Deutschland)
National Museums of Kenya: Lydia Nafula, Philemon Nyamanga, George Juma Ondeng’, Njeri Gachihi, Lydia Galavu und das Tuzi Kollektiv (Kenia)
Rautenstrauch-Joest-Museum: Clara Himmelheber (Deutschland)
Weltkulturen Museum: Julia Friedel, Leonie Neumann, Frauke Gathof (Deutschland) - Ort, Öffnungszeiten, Preise
Weltkulturen Labor
Schaumainkai 37
60594 Frankfurt am Main
Eintritt: 3€ / ermäßigt 1,50€
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre Eintritt frei!
Öffnungszeiten:
Di – So, 11 – 18 Uhr
Mi, 11 – 20 Uhr
In Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Nairobi
Gefördert durch die