Africa Screams
Horrorfilme sind heute aus Westafrika nicht wegzudenken. Dabei handelt es sich weniger um Werke aus Hollywood, sondern um Filme, die lokal produziert werden und auch lokale Themen aufgreifen.
Schon die Plakate vermitteln die Vielfältigkeit des Genres: aus Geldgier böse gewordene Menschen, Opfer von Hexerei, das Christentum als Retter vor dem Bösen und anderes.
Während hier das Böse und der Schrecken meist zueinander gehören, ist das traditionell nicht immer der Fall. Bei den Ritualmasken ist es oftmals erst unser eigenes, europäisches Empfinden, dass hinter den erschreckenden Verhüllungen und Fratzen Böses vermutet. Einige Werke moderner und zeitgenössischer Kunst setzen sich sehr bewusst mit dem Schrecken und Leid oder dem Bösen auseinander.
Hier spiegeln sich oft aktuelle Lebensumstände in den Kunstwerken wider, so hängt in der Installation "malgré tout" des Künstlers Dominique Zinkpè der Patient Afrika am Tropf postkolonialer Hilfsorganisationen. Auch das Böse spielt hier eine große Rolle - unter anderem im Gemälde "Mystique Congolaise" von Cheri Cherin, in dem die Beeinflussung kongolesischer Politik durch den Teufel und mystische Rituale dargestellt wird.
Circa 250 Werke des 20. Jahrhunderts, vor allem aus dem westlichen Afrika (Ghana, Benin, Nigeria, Kamerun) sowie Südafrika, bilden die Ausstellung, die eine Verbindung zwischen den beiden Afrika-Bildern schafft, die heute in unseren Köpfen existieren: Krieg, Korruption und Katastrophen auf der einen, Musik, Kunst und Kultur auf der anderen Seite. Freigegeben ab 16 Jahren