Ma Lakota!
Die Lakota verkörperten in ihrer Geschichte das Stereotyp des „Indianers”: Sie hatten Federhauben, jagten Bisons, ritten Pferde und lebten in Tipis. Nicht zuletzt gehörten einige ihrer Anführer zu den letzten Kämpfern gegen die US-amerikanische Siedlungspolitik.
Traurige Bekanntheit erlangten sie spätestens, als im Januar 1891 eine Gruppe im Prinzip unbewaffneter Minneconjou-Lakota um ihren Häuptling Big Foot in Wounded Knee erschossen wurden. Heute gehören die Reservationen der Lakota im Bundesstaat South Dakota (und zum Teil in North Dakota) zu den ärmsten Gebieten der Vereinigten Staaten.
Die Ausstellung „Ma Lakota! Indianische Kindheit in Nordamerika” zeigt, wie sich das Leben der Lakota-Kinder in den letzten etwa 130 Jahren verändert hat. Während sie früher alles, was sie wissen mussten, von ihren Eltern lernten, gehen sie heute ebenso selbstverständlich in die Schule wie andere Kinder auch.
Zu den Veränderungen gehört auch das gesamte Lebensumfeld, das sich dem euro-amerikanischen Leben angepasst hat: Autos ersetzen Pferde, industrielle Decken Bisonfelle und Basketballshirts Kriegerhemden. Zudem sprechen die meisten Kinder heute nur die „richtige” Sprache: Englisch. Der Ausstellungstitel greift die Sprach-Thematik auf: „Ma Lakota!” heißt auf Lakota „Ich bin ein(e) Lakota!”.