Kick it!
Spiegelt sich im Fußball die Gesellschaft? Und was bedeutet eigentlich Fair Play? Dies sind zwei der Fragen, denen die Ausstellung „Kick it. Fotografien international!” nachgeht. Aus Anlass der Fußballweltmeisterschaft 2006 stellt das Museum der Weltkulturen anhand von 31 Fotos aus 14 Ländern Aspekte der Vielfältigkeit, aber auch der globalen Gemeinsamkeiten von Fußball vor.
Die Bildern werden in fünf Kategorien präsentiert, in denen gesellschaftlichen und historischen Themen nachgegangen wird: „Kultplätze”, „Idole”, „Schlachtenbummler”, „Fair Play” und „Das Kultobjekt”.
Unter „Kultplätze” wird der Frage nachgegangen, in wie weit Fußball religiöse Züge hat und die Veränderung der Stadien zu Multifunktions-Arenen gesellschaftliche Strukturen widerspiegelt. Das aufgrund vermehrter rassistischer Skandale aktuelle Thema des „Fair Play” zeigt vor allem in der historischen Perspektive, welchen Einfluss gesellschaftliche Veränderungen auf das Regelwerk und das Verhalten auf dem Platz haben.
Ähnliches gilt für die „Schlachtenbummler”: Das Entstehen von Fanclubs und VIP-Logen ist eine Folge der veränderten gesellschaftlichen Position der Sportart und der Verbreitung des Fernsehens in den 1950er- und 1960er-Jahren.
Auch das „Kultobjekt” selbst hat soziale Bedeutung. Auf der einen Seite Bericht über Kinderarbeit bei der Ballherstellung in den 1990er-Jahren, auf der anderen Seite ist der Ball Hoffnungsträger für Kinder, die sich mit Bällen aus Bananenblättern von ihren Sorgen ablenken – oder von der Profikarriere träumen.